"Huhu!" - Die Psyche meldet sich

Psychotherapie / Tiefenpsychologische Therapie

Arzt 👩‍⚕️: „Ich kann ihnen auch gerne ein Rezept für eine Psychotherapie ausstellen.“
Ich (sage) 🤷‍♂️: „Danke, ich denke nicht, dass ich das brauche.“
Ich (denke) 🤦‍♂️: „Gehtˋs noch? Ich hab doch nix an der Birne!“

👉 Das war so ca. 2015. Da begann die Stimmung zum ersten Mal in Abständen zu kippen und ich rutschte in erste Depriphasen 🙍‍♂️ ab.

ABER nichts, was ich nicht in den Griff bekommen könnte. Psychotherapie… pfft… ich auf so einer Ledercouch liegend und jemand mit nem Schreibblock in der Hand sitzt vor mir und ich muss erzählen. Danke, das überlasse ich mal den Anderen die das auch brauchen.

Kleiner Zeitsprung von ca. 3 Jahren

Arzt: „Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“
Ich (denke): „Aaaaahhhhrrrgghhh! Nee, lass!“
Ich (sage): „ Ein Rezept für … Psy...cho…ther…apie vielleicht noch…?“
Arzt: "Klar, hier bitte."


Joa, Zeiten ändern sich. Und wenn die Gesundheit über Jahre nicht so tut, wie es von der Schöpfung her geplant war, dann ändern sich auch Einstellungen 👨‍🏫 zu bestimmten Sachen. Das Rezept war fix ausgedruckt. „Musste ja net mache, kannste ja ach in de Eimer kicke!“ dachte sich der Hesse. Zu Hause mit der Freundin darüber gesprochen und… erst einmal auf die lange Bank geschoben. Eilt ja nicht. Ob ich da jetzt heute oder morgen… ist doch egal 🤷‍♂️!

👉 Nicht nur Tage vergingen... Die Stimmung fuhr Berg- und Talbahn. Tja und dann… fing ich an, mich schlau 👨‍💻 zu machen. Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ICH für mich entschieden habe, dass ich Hilfe benötige. Niemand wollte mich überreden oder mich mit guten Ratschlägen dazu bringen, eine Psychotherapie anzufangen. Es war ganz alleine meine Entscheidung gewesen zu dem Zeitpunkt. Und da wusste ich: Ich bin bereit und empfänglich dafür.

Über das Internet habe ich verschiedene Psychotherapeuten in meiner Nähe herausgesucht und diese dann abtelefoniert.
Wartezeiten von 6 Monaten über „Tut mir Leid, die Praxis ist nicht rollstuhlgeeignet.“ bis „Wir sind voll und nehmen niemanden mehr auf die Warteliste auf.“ war alles dabei.


‼️Wie läuft so eine tiefenpsychologische Behandlung jetzt ab?‼️

  • Rezept gibt es vom Hausarzt.
  • Kontaktaufnahme mit einer Praxis liegt in der Hand des Patienten.
  • Erstgespräch am Telefon und Fragen beantworten. (Wichtig, damit dann intern ein geeigneter Therapeut gefunden werden kann.
  • Du hast 5 (!) „Probetermine“. In denen kannst du dich entscheiden, ob du zufrieden bist, oder ob es doch das Falsche für dich ist.
  • Es gibt die Kurzzeittherapie mit 24 Terminen oder die Langzeittherapie mit bis zu 60 Therapieeinheiten.
  • Am Ende der Kurzzeittherapie wird gemeinsam entschieden, ob Anschlusstermine Sinn machen.
  • Rechne damit, dass es erst einmal eine Verschlechterung der psychischen Beschwerden geben wird am Anfang. Das ist normal, weil vieles angesprochen wird. Nach dieser ersten schwierigen Anfangsphase wird es dann jedoch leichter.
  • Psychotherapie muss dir nicht peinlich sein. Es ist ok sich Hilfe zu holen, wenn man selbst nicht mehr weiterkommt.
Gezeichneter Rollstuhlfahrer zeigt mit Zeigestock auf eine Tafel



Du und der Therapeut seid ein Team: Seid ehrlich zueinander. Glaub mir, ich bin auch nicht jemand, der seine Gefühle frei erzählen kann. Da war ich nicht der Erste und bestimmt auch nicht der Letzte. Nimm dir Zeit beim Reden und wenn du mal eine Minute brauchst: Nimm sie dir. Es ist allein DEINE Zeit!

Ein Schild auf dem

Zusammenfassung
⇒ Beginne eine Psychotherapie, wenn DU bereit dafür bist.
⇒ Lasse dich nicht hinzwingen (außer in Notfällen!)
⇒ Psychotherapie ist nichts, was peinlich ist.
⇒ Rezept gibt es vom Hausarzt.
⇒ Rechne mit langen Wartezeiten.
⇒ Am Anfang der Therapie kann es erst einmal schlimmer werden. Ist (leider) normal.

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